Rhede. Trotz des historisch niedrigen Zinsniveaus und der weiter zunehmenden Bürokratie ist das Geschäftsjahr 2016 für die Volksbank Rhede eG insgesamt gut verlaufen. ,,Das aktuelle wirtschaftliche Umfeld ist für die Banken herausfordernd und schmälert die Erträge", meinte der Vorstandsvorsitzende Andreas Terstegen jetzt vor den Vertretern des genossenschaftlichen Kreditinstituts. Mit Verlauf und Ergebnis des vergangenen Geschäftsjahres zeigten sich Terstegen und sein Vorstandskollege André Schaffeld auf der Vertreterversammlung im Rats- und Kultursaal des Rheder Rathauses dennoch zufrieden. Die Bank, so André Schaffeld, habe die gute wirtschaftliche Entwicklung der vergangenen Jahre fortgesetzt, ihre Marktposition gefestigt und weiter ausgebaut.
Mit einem Zuwachs um 4,8 Prozent auf 585 Millionen Euro verzeichnete die Bilanzsumme einen über dem Verbandsdurchschnitt liegenden Zuwachs. Die lmpulse für das Wachstum kamen einmal mehr aus dem Kreditgeschäft. So stiegen die Ausleihungen an Kunden um stolze 7,2 Prozent auf einen neuen Höchststand von 489,7 Millionen Euro. Der Vergleichswert der Banken im Gebiet des Rheinisch-Westfälischen Genossenschaftsverbands (RWGV) liegt hier bei 5,0 Prozent. Für den Vorstandsvorsitzenden Andreas Terstegen ist das dynamische Wachstum der Kundenkredite Spiegelbild der lebhaften (Bau-)Konjunktur im Geschäftsgebiet der Bank. Der Bankleiter: ,,Schwerpunkt des Finanzierungsgeschäfts waren langfristige Wohnungsbaudarlehen und Unternehmenskredite für Erweiterungs- und Ersatzinvestitionen."
Positiv entwickelte sich im Jahr 2016 auch das Geschäft mit den Einlagen (Guthaben) der Mitglieder und Kunden. Die in der eigenen Bilanz erfassten Bestände auf Spar-, Festgeld und Girokonten erhöhten sich zum Stichtag 31. Dezember um 4,7 Prozent auf 372 Millionen Euro. Weitere 102 Millionen Euro verwaltete die Volksbank bei Partnerinstituten (Versicherung, Bausparkasse, lnvestmentgesellschaft) der genossenschaftlichen Finanzgruppe, sodass das Kundenanlagevolumen insgesamt einen Wert von 473,6 Millionen Euro (Vorjahr: 448,8 Millionen Euro) erreichte.
Zufrieden äußerte sich der Vorstand zur Ertragslage der Bank. Sichtbares Zeichen für das erfolgreiche Wirtschaften der Kreditgenossenschaft sind Steuerzahlungen im Umfang von 3,15 Millionen Euro. Der ausgewiesene Jahresüberschuss beträgt 2,2 Millionen Euro. Nach Vorwegzuweisungen in die Rücklagen verbleibt für 2016 ein Bilanzgewinn von 823.400 Euro, über dessen Verwendung satzungsgemäß die Vertreterversammlung zu entscheiden hat. Unter der Leitung des Aufsichtsratsvorsitzenden Hans-Dieter Kohnen fasste das Gremium mit großer Mehrheit einstimmig den Beschluss, eine Dividende von 6,25 Prozent an die Mitglieder auszuschütten und den anderen Teil vom Gewinn über die Rücklagen in das Eigenkapital einzustellen. Mit jetzt 45,3 Millionen Euro bilanziellem Eigenkapital und 41 ,3 Millionen Euro im Fonds für allgemeine Bankrisiken verfügt die Volksbank Rhede hier über eine überdurchschnittliche Ausstattung, was ihr weitreichende Möglichkeiten bei der Kreditvergabe gestattet.
Dass Sie mit dem Kurs ihrer Bank rundum zufrieden sind, demonstrierten die Vertreter/innen auf ihrer Versammlung mit ihrem Abstimmungsverhalten. So wurden jeweils mit großer Mehrheit einstimmig der Jahresbericht festgestellt sowie Vorstand und Aufsichtsrat die Entlastung ausgesprochen. Einig zeigte sich das Bankparlament auch bei Wahlen zum Aufsichtsrat. Der turnusmäßig ausgeschiedene Heiner Bleker wurde mit großer Mehrheit/einstimmig für weitere drei Jahre im Amt bestätigt. Mit Erreichen der Altersgrenze hieß es dagegen für die ebenfalls ausgeschiedene Aufsichtsrätin Maria Steverding Abschied nehmen von der genossenschaftlichen Mitverwaltung. Im Hinblick auf die über 20-jährige ehrenamtliche Tätigkeit wurde sie von Carsten Waldhelm, Vertreter des Rheinisch-Westfälischen-Genossenschaftsverbandes, mit der Ehrennadel in Silber geehrt. Neu in den Aufsichtsrat gewählt wurde Frau Christa Steverding aus Rhede-Vardingholt.
Nach dem formellen Teil der Sitzung fand der Vortrag des Gedächtnistrainers Dominik Moersen bei den Vertretern ebenfalls positive Aufmerksamkeit.