Er wolle versuchen, dafür zu sorgen, dass die Zuhörer „am Ende nicht ganz frustriert rausgehen“, sagte Klimaforscher Professor Dirk Notz zu Beginn seines Vortrages über das „große Schmelzen“. Ganz gelang ihm das nicht – zu erschreckend sind die Kurven und Diagramme, die er zu präsentieren hatte.
Der Mitautor des gerade erschienenen Berichts des Weltklimarates fasste den Klimawandel in 18 Worten zusammen: „Er ist real. Wir sind die Ursache. Er ist gefährlich. Experten sind sich einig. Es gibt (noch) Hoffnung.“ Jeden dieser Sätze belegte er mit Forschungsergebnissen. So bleibe das Klima einer am Computer simulierte Welt ohne Menschen stabil. Der vom Menschen verursachte CO2-Ausstoß lasse die Temperatur immer weiter ansteigen. „Wir verändern das komplette Antlitz des Planeten und wissen nicht, worauf wir uns einlassen“, sagte Notz. Als Polarforscher macht ihm besonders das Eis Sorgen. Mit jeder Tonne CO2 verschwänden drei Quadratmeter Meereis. „Im Mittel schmilzt jeder von uns im Jahr 30 Quadratmeter Meereis ab.“
Das bedeute aber auch: Jede eingesparte Tonne CO2 rette Eisschollen, versuchte Notz, Mut zu machen. Der Netto-CO2-Ausstoß müsse weltweit null sein. Allerdings sei noch letztes Jahr so viel von dem Gas ausgestoßen worden wie nie zuvor. „Wir wissen, wo wir hinkommen müssen – wir müssen nur den Weg finden.“ Das heiße auch, gestalten zu können.